“Das gute Leben ist ein Prozess,
kein Daseins-Zustand.
Es ist eine Richtung, kein Ziel.”
Carl Rogers ”
PSYCHOTHERAPIE
Hilfe bei seelischen Leiden von Einzelpersonen, Paaren, Familien, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
Was ist Psychotherapie?
In der Psychotherapie geht es darum, seelische Belastungen zu verringern, persönliche Probleme und Schwierigkeiten zu klären oder psychische Leiden zu heilen. PsychotherapeutInnen bieten dazu hilfreiche Gespräche an, bei denen sie auf dieKlientInnen einfühlsam eingehen. Die Verschreibung von Medikamenten ist hingegen Psychiatern mit medizinischer Ausbildung vorbehalten.
Wenn Sie sich wegen Psychotherapie an uns wenden, versuchen wir einen sicheren Raum zu schaffen, in dem Sie über alles sprechen können, was Sie beschäftigt. Wir werden Ihnen in persönlicher Weise begegnen, sodass es Ihnen leichter fällt, sich offen auf Ihr inneres Erleben einzulassen, Ihre Gefühle zu erforschen und Ihre Einstellungen oder Verhaltensmuster zu klären.
Als Klientin oder Klient lernen Sie im Verlauf der Psychotherapie, mit sich selbst einfühlsamer umzugehen, neue Einstellungen zu entwickeln und als Person stimmig zu handeln. Psychotherapie verstehen wir als "Hilfe zur Selbsthilfe" auf dem Weg zu persönlichem Wachstum und ganzheitlicher Gesundheit.
Was ist "Personzentrierte Psychotherapie"?
Es gibt in Österreich eine Reihe von psychotherapeutischen Richtungen. Wir sind in "Personzentrierter Psychotherapie" ausgebildet, die der weltweit anerkannte Psychologe und Philosoph Carl Rogers begründet hat. Häufig bezeichnet man diese Richtung auch als "Gesprächspsychotherapie".
Der "personzentrierte Ansatz" geht davon aus, dass sich Personen in einer förderlichen Beziehung mit anderen konstruktiv entwickeln und ihr Leben selbstverantwortlich gestalten können. Grundlegend ist dabei, dass wireine hilfreiche Beziehung anbieten, indem wir den KlientInnen als möglichst authentische und feinfühlige Personen begegnen - und nicht als distanzierter "Experten".
KlientInnen erhalten unsere ungeteilte Aufmerksamkeit und Zuwendung, wobei wir weniger auf das Problem, Symptom oder Defizit schauen, sondern auf Ihr gegenwärtiges Sein als leidende oder ratlose Person.
Als KlientIn sind Sie frei, über all das zu sprechen, was sie bewegt, was Sie erleben und was Sie fühlen. Sie bestimmen das Thema und die Richtung der gemeinsamen Arbeit. Als personzentrierte Therapeuten verzichten wir auf "Ratschläge" oder "Deutungen". Hilfreich ist vielmehr, Ihnen als Person wertschätzend und akzeptierend, einfühlsam und verstehend sowie echt und authentisch zu begegnen. Durch dieses förderliche zwischenmenschliche Klima werden Sie ermutigt, sich offen mit ihren Erfahrungen, Gedanken und Gefühlen auseinander zu setzen. Sie lernen dabei, sich selbst zu akzeptieren, auf Ihre inneren Prozesse zu hören, sich selbst mehr zu vertrauen und Ihre Wachstums- und Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Wem hilft Psychotherapie?
Wenn einer der folgenden Sätze auf Sie zutrifft...,
· Ich fühle mich krank und es gibt keinen medizinischen Befund.
· Ich fühle mich lustlos, erschöpft und ständig überfordert.
· Ich vermeide es, bestimmte Dinge zu tun, die ich gerne tun würde.
· Ich habe Probleme beim Ein- und Durchschlafen.
· Ich befinde mich in einer belastenden Umbruchsituation (Tod, Arbeitslosigkeit, Trennung, Unfälle,...)
· Ich lebe in einer schwierigen Beziehung, sie nimmt mir die Luft zum Atmen.
· Ich kann mich in Konfliktsituationen oft nicht durchsetzen.
· Ich erlebe mich oft als destruktiv und bin dem Ausgeliefert.
· Ich bin süchtig (nach Alkohol, Drogen, Essen, Hunger, Liebe, Spiel,...)
· Ich bekomme resendes Herzklopfen und die Angst, dass ich sterben muß.
· Ich kann ohne bestimmte Rituale (z.B.: waschen, zusperren,...) nicht leben, obwohl diese mein Leben sehr einengen.
· Ich möchte mein Entwicklungspotential besser ausschöpfen und weiß nicht wie.
· Ich möchte meine Beziehungen verbessern und brauche dazu Rückmeldungen über meine Stärken und Schwächen.
· Ich möchte gerne meine Kinder besser unterstützen und fühle mich dabei überfordert.
· Ich komme mit meiner Sexualität nicht zurecht.
· Ich bin oft niedergeschlagen und habe keine Freude am Leben.
· Ich denke manchmal an Selbstmord.
· Ich kann mich oft nicht entscheiden und das quält mich.
...ist es sinnvoll, eine Psychotherapeutin oder einen Psychotherapeuten aufzusuchen.
Wer darf Psychotherapie ausüben?
Seit 1991 gilt in Österreich ein eigenes Gesetz, das Ausbildung sowie Ausübung von Psychotherapie regelt. Alle anerkannten PsychotherapeutInnen werden vom Gesundheitsministerium auf der "Psychotherapeutenliste" geführt (erhältlich etwa beim Hausarzt, der Krankenkasse oder im Gesundheitsministerium).
PsychotherapeutInnen haben in mehrjähriger Ausbildung gelernt, psychische Leiden mittels psychologischer Verfahren (z. B. durch Gespräche, Entspannungsübungen usw.) zu behandeln. Sie kommen aus verschiedenen Berufsrichtungen wie Psychologie, Theologie oder Medizin. Unser Grundberuf liegt im Bereich der Pädagogik.
Es gibt derzeit 20 vom Gesundheitsministerium anerkannte Methoden. Die personzentrierte Psychotherapie gehört dabei zu den am meisten vertretenen Ansatz.
Wie beginnen wir die Psychotherapie?
In einem Erstgespräch klären wir mit den KlientInnen, unter welchen Bedingungen die Psychotherapie stattfinden kann. In der Regel wird pro Woche eine einstündige Sitzung (50 Minuten Therapiezeit) vereinbart. KlientInnen können jedoch auch andere Varianten vorschlagen, die ihnen mehr zusagen. Sie klären mit uns, wieviel Termine für sie sinnvol sind, ob sie nach einiger Zeit längere Abstände bevorzugen oder eine Pause einlegen wollen.
Alle Gespräche werden vertraulich behandelt (gesetzliche Verschwiegenheitspflicht).
Wie lange dauert eine Psychotherapie?
Diese Frage kann nicht allgemeingültig beantwortet werden. Bei eng umgrenzten Problemen kann eine psychotherapeutische Beratung von 5 bis 10 Stunden ausreichen. Oft erweist sich allerdings eine längere Psychotherapie als hilfreich (etwa 25 oder mehr Therapie-Sitzungen).
Wie wird Psychotherapie bezahlt?
Die Kosten pro Sitzung bei freiberuflich praktizierenden PsychotherapeutInnen liegen in der Regel zwischen 80,- und 100,-- Euro. Unser Honorar als Wahltherapeuten beträgt in der Regel 90,- € - in begründeten Fällen (z.B. bei Lehrlingen, alleinerziehenden Müttern oder bei Arbeitslosigkeit) verrechnen wir auch einen günstigeren Tarif.
Unsere Honorarnote kann mit der Krankenkasse verrechnet werden. Dazu muß vor der zweiten Therapie-Sitzung eine ärztliche Bestätigung eingeholt sowie von uns eine Diagnose gestellt werden. Für mehr als 10 Sitzungen ist bei der Krankenkasse anzusuchen. Von der Gebietskrankenkasse werden derzeit 21,80,- Euro ersetzt, andere Krankenkassen ersetzen bis zu 50,- € oder ev. noch mehr. Diese Regelungen sind wegen der Verhandlungen mit den Kassen als vorläufig anzusehen.
Die Art und Weise wie Psychotherapie ausgeübt wird, ist im Psychotherapiegesetzgeregelt. Es gibt rund 20 vom Gesundheitsministerium anerkannte Methoden, von denen der personzentrierte Ansatz einer der im deutschsprachigen Raum am weitesten verbreitete ist.
Wo finden Sie weiterführende Informationen?
Weitere Informationen zur personzentrierten Psychotherapie finden Sie u.a. in Wikipedia.
Ausführliche Informationen über Psychotherapie erhalten Sie beim "Bundesverband für Psychotherapie" unter www.psychotherapie.at